WURZELN
IN DER FREMDE
Ein Storytelling-Podcast Projekt über Familie, Heimat und Adoption
von Isabelle von Roten
“Not flesh of my flesh, nor bone of my bone. But still miraculously my own. Never forget for a single minute, you didn’t grow under my heart but in it.” — Fleur Conkling Heyliger
Die Anzahl der Adoptionen in der Schweiz ist seit 1980 kontinuierlich rückläufig. 1995, im Jahr meiner Adoption, waren es 1030 Menschen, die in der Schweiz adoptiert wurden. Im Jahr 2022 sank diese Zahl auf 442 Personen. Gemäss Bundesamt für Statistik erklärt sich dieser Rückgang durch Gesetzesänderungen zum Schutze des Kindes, die Abnahme unerwünschter Schwangerschaften sowie die verbesserte Akzeptanz lediger Mütter in der Gesellschaft. Dennoch verbindet sich mit jeder Adoption die persönliche Geschichte mehrerer Menschen, die als Familie zusammenwachsen müssen. Diese Erfahrungen sind prägend für ein ganzes Leben. So auch im Fall von Bettina, Sarah-Maria und Fabia. 3 Frauen mit unterschiedlichen Geschichten, die jedoch eines gemeinsam haben: Sie alle wurden in der Schweiz adoptiert. Im Rahmen meiner Bachelorarbeit habe ich mich mit ihnen zusammengesetzt und wir haben unsere Adoptionserfahrungen ausgetauscht.
Zusätzlich fliesst mit einem Interview mit meinen Eltern die Perspektive von Menschen ins Projekt ein, die ein Kind - nämlich mich - adoptiert haben und mit dem Interview mit Paulo die Erfahrung eines Mannes, dessen Kind adoptiert wurde.
Es ist ein Herzensprojekt, bei dem Menschen sich offenbaren, ihren Gefühlen und Emotionen freien Lauf lassen und diese mit anderen teilen. Durch dieses Projekt sollen Menschen in ähnlichen Situationen Antworten finden, sich inspiriert fühlen und mehr über die verschiedenen Perspektiven einer Adoption erfahren.
Isabelle
Isabelle von Roten:
Die Autorin
"Ich möchte niemals tauschen."
Isabelle von Roten ist im Dezember 1994 in Beirut, im Libanon, geboren. 5 Wochen später wurde sie von ihren Eltern in der Schweiz adoptiert. Aktuell studiert sie Multimedia Production an der Fachhochschule Graubünden. Für ihre Bachelorarbeit hat sie sich vorgenommen, sich mit ihrer Adoption sowie anderen Menschen und deren Adoptionserfahrungen auszutauschen. Im Interview erzählt sie gemeinsam mit ihren Eltern ihre Geschichte.
Unser erstes Treffen im Libanon
Unser erstes Treffen im Libanon
Unser erstes Treffen im Libanon
Unser erstes Treffen im Libanon
Meine Eltern und ich im Winter im Wallis
Meine Eltern und ich im Winter im Wallis
Meine Schwestern und ich
Meine Schwestern und ich
Meine Eltern und ich heute
Meine Eltern und ich heute
Sarah-Maria
"Familie ist alles für mich. Ohne meine Familie hier, hätte ich gar nichts."
Sarah-Maria ist als 6-Jährige auf dem Nachhauseweg von der Schule, als sie plötzlich jemand anspricht und meint: "Du bist nicht von hier. Du wurdest adoptiert." Ein Kleinkind, viele Fragen und Eltern, die diese Situation einem Kind erklären müssen. Rassismus im Alltag und Mama und Papa, die zu 100% hinter ihr stehen. Das ist die Geschichte von Sarah-Maria.
"Heimat ist für mich da, wo meine Eltern sind."
Das erste Kennenlernen zwischen Sarah-Maria und ihrem Papa
Das erste Kennenlernen zwischen Sarah-Maria und ihrem Papa
Sarah-Maria's erster Flug - ab nach Hause!
Sarah-Maria's erster Flug - ab nach Hause!
Sarah-Maria und ihre Mama
Sarah-Maria und ihre Mama
Sarah-Maria und ihr Grosspapa
Sarah-Maria und ihr Grosspapa
Sarah-Maria und ihr Papa
Sarah-Maria und ihr Papa
Sarah-Marias Kunstwerk
Sarah-Marias Kunstwerk
Sarah-Marias Kunstwerk
Sarah-Marias Kunstwerk
Sarah-Maria und ihre Eltern heute
Sarah-Maria und ihre Eltern heute
Bettina
"Ich bin ein Glückskind!"
Bettina ist 3 Monate alt, als sie adoptiert wird. Der Zufall will es so, dass sie zu einer liebevollen Familie ins Wallis kommt.
24 Jahre später: Ein Sommertag im Jahr 2010. Bettina ist auf dem Weg ins Volleyballtraining, als sie plötzlich einen Anruf von ihrem leiblichen Vater erhält. Es folgt ein Treffen, das sie sich lange gewünscht hat und ihr Leben verändert. Im Interview erzählt Bettina ihre Geschichte.
"Familie ist das Schönste, was du haben kannst, denn egal was passiert, du hast immer jemanden hinter dir. "
Bettina mit ihrem Adoptivvater und ihrem leiblichen Vater an ihrem 30. Geburtstag
Bettina mit ihrem Adoptivvater und ihrem leiblichen Vater an ihrem 30. Geburtstag
Bettina und ihr leiblicher Vater in Mallorca 2016
Bettina und ihr leiblicher Vater in Mallorca 2016
Bettina mit ihrem leiblichen Vater und ihren zwei Halbgeschwistern
Bettina mit ihrem leiblichen Vater und ihren zwei Halbgeschwistern
Bettina mit ihrer Halbschwester Dina
Bettina mit ihrer Halbschwester Dina
Bettina mit ihrer leiblichen Mutter und ihrer Halbschwester Dina
Bettina mit ihrer leiblichen Mutter und ihrer Halbschwester Dina
Fabia
"Für mich war die Reise nach Kolumbien sehr wichtig, um zu wissen, woher ich komme."
Fabia wurde als 2-Jähriges Mädchen aus Kolumbien in der Schweiz adoptiert. Vor einigen Jahren hat sie sich auf eine Reise in ihr Geburtsland aufgemacht. Dort hat sie die Kultur, das Land und die Menschen kennengelernt. Das ist die Geschichte von Fabia.
"Als ich in Südamerika war, hat es mir eine Menge aufgezeigt. Plötzlich habe ich meine Gesichtszüge wiedererkannt und schien nicht fremd zu sein. Keiner hat mein Alter in Frage gestellt oder sogar gefragt, ob ich aus China stamme (ja, das höre ich wirklich sehr oft). Das Einzige, was mich von ihnen unterscheidet, ist meine Sprache. Mein Spanisch sowie mein Akzent habe ich als Kind leider verloren und kann es mir jetzt nur mit grosser Mühe wieder aneignen."
Fabia und ihr Papa beim Skifahren
Fabia und ihr Papa beim Skifahren
Fabia als Kleinkind
Fabia als Kleinkind
Fabia mit ihrem ersten Kleid
Fabia mit ihrem ersten Kleid
Fabia und ihr Papa
Fabia und ihr Papa
Fabia und ihr Sohn Nevio heute
Fabia und ihr Sohn Nevio heute
Paulo
"Als ich sie das erste Mal gesehen habe, war klar, dass wir uns einen Vaterschaftstest sparen können."
Paulos Geschichte ist in doppelterweise belastend: Sein Kind wurde zur Adoption freigegeben, ohne dass er überhaupt wusste, dass er ein Kind hat. Als er viele Jahre später an einem Schulfest davon erfährt, beginnt eine lange Suche, bis er sein Kind schliesslich am Flughafen in Gran Canaria das erste Mal in die Arme schliessen kann. Das ist Paulos Geschichte.
"Ich hatte grosse Bedenken, wie sie mich aufnehmen wird. Angst davor, dass sie mir das Übel genommen hat."
"LOVE is what really makes an adoptive family. There are no mistakes. You are wanted, loved, and chosen to be in our forever family." - Mardie Caldwell
Infos und Hilfsangebote
Es ist wichtig, über Adoptionserfahrungen und die damit verbundenen Gefühle und Emotionen zu sprechen. Solche Gespräche fördern das Verständnis für das Leben als Adoptierte oder Adoptiveltern, stärken die Gemeinschaft durch den Austausch von Geschichten und erleichtern die emotionale Verarbeitung und das Finden von Antworten.
Wenn du selbst adoptiert bist, ein Kind adoptiert hast oder darüber nachdenkst, ein Kind zur Adoption freizugeben, können Fragen und Gefühle aufreten, die Unterstützung erfordern. Hier sind einige Anlaufstellen, die dir helfen können:
Adoptionsberatunggstellen:
Familienportal.de
Internationaler Sozialdienst Schweiz
Selbsthilfegruppen:
Selbsthilfe Schweiz
Psychologische Beratung:
Seelsorge.net
prokind.ch
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Ein Storytelling-Podcast Projekt über Familie, Heimat und Adoption
von Isabelle von Roten